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Bootsunfall bei Spitz an der Donau
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Wir paddelten bei strömendem Regen mit 3 Kanus vielleicht 100 m oder weiter vom Ufer entfernt und auf einmal hupte die Fähre zum ablegen und kam mit einem Affenzahn auf uns zu. Es war so schwierig abzuschätzen, ob wir jetzt besser Gas geben sollten oder gegenan paddeln. Ich entschied (wie immer für alle :biggrin5:) gegan zu halten und das war auch richtig so. So 100%ig sicher war ich mir da aber nicht gewesen, da die Strömung recht drückt und die Geschwindigkeit auch nicht wirklich abzuschätzen war. So ein Sportruderboot kann ja auch nicht mal so auf die schnelle wenden und gegenan fahren. Da kann ich mir gut schon vorstellen, daß sich jemand weniger erfahrener vertut und die falsche Entscheidung trifft. Außerdem: die Fähre hat zwar Vorfahrt, wenn da aber ein Ruderboot oder Paddelboot ist, sieht das doch der Fährmann auch. Denen ist das egal, die fahren volle Pulle und das Ergebnis kann man ja hier sehen. Würde mich nur interessieren ob das ein Sportruderboot oder ein klassisches war. |
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Zur Rollfähre selbst: Die hängt an einem sog. Gierseil fest, das quer über den Fluß gespannt ist. Der Bootskörper wird schräg zur Strömung (durch das Ruder) gestellt und der Wasserdruck schiebt die Fähre über den Fluß. Sie KANN also weder vor, noch zurück. Und wenn die Fahrt aufgenommen hat, werden da so in der Regel 300 bis 400t Stahl bewegt. Die Rollfähre Spitz ist ein Katamaran mit einer Zuladung von 150t, also eine etwas größeres Böötli. Also, was hätte der Steuermann der Fähre machen sollen? Vollbremsung? Handbremse anziehen? Anker werfen? (er steht ja über Grund und bewegt sich nur seitwärts)! Und Du kannst es glauben, Wolf. Der Fährmann wird versucht haben, dem Ruderboot nicht zu nahe zu kommen. Aber am Dienstag war etwas viel Wasser in der Donau mit Fließgeschwindigkeiten von bis zu 12km/h unterwegs. Da muss man schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, mit einem Ruderboot auf dem Strom unterwegs zu sein. Die Ruderer haben ein saumäßiges Glück gehabt, dass die Wasserrettung so schnell zur Stelle war. Sonst hätte es Tote gegeben!:mad: |
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Der hat mich doch auch gesehen und gleich beim ablegen 5 mal gehupt. Woher soll ich ahnen wann der genau ablegt? Dann aber volle Pulle, die Bugwelle seh ich heute noch vor mir. :banghead: Ich seh die Schuld noch lange nicht beim Ruderboot. Klar sehen die die Fähre am Ufer liegen, aber dann legt die urplötzlich ab und rast auf dich zu. Die hätte nur 1 bis 2 Minuten warten müssen und wir wären vorbei gewesen. Ich wette, bei einem Berufsschiff macht er das nicht. Wie gesagt, hätte ich anstatt voll gegenan voll voran vorgegeben, wären unsere 3 Boote auch untergebügelt worden. :301: Edit: als ich das einstellte waren noch keine Bilder da. |
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Und der Berufsschiffer kündigt sich vorher an und fragt, ob er noch vorbei kann. Sagt die Fähre NEIN, so macht der Berufsschiffer auch langsam. Du hast doch mal Deinen Schein gemacht? Oder? Was heißt denn das Schallsignal - 5 kurze Töne???? - Na, geschnallt? Das gilt auch für Kleinfahrzeuge.(tja)(tja) |
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Wir sind auf der Donau gefahren, die Fähre war am Ufer gelegen. Funk am Kanu? (tja)(tja) Die Fähre hat sich auf uns zubewegt, vom Ufer aus Richtung Flußmitte. Sie ist gestartet als wir keine Chance mehr hatten uns frei zu halten. Ja, die 5 Signale kenne ich, hab sie nicht umsonst genannt. Die hat er aber nach/bei dem ablegen getutet, mit etwas gesundem Menschenverstand wohlwissend, daß ein Kanu sich da nicht schnell genug wegbewegen kann. Die Fähre hat die Geschwindigkeit, nicht der Kanufahrer oder Ruderer! Und sie legt ab und gibt Vollgas obwohl sich da jemand, der sich nicht schnell genug wegbewegen kann im Weg ist. Komm mal von deinem Gleiterfahrerdenken runter und versetz dich in die Lage eines langsamen! |
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Die Fähre hat keinen Motor, Wolf. Kann also auch nicht GAS geben und schon garnicht Vollgaslol27lol27lol27, oder den Rückwärtsgang einlegen. Wenn bei der die Leinen los sind, geht es nur noch in Richtung anderes Ufer. Es ist ein bisschen schwierig, so eine Fähre zu fahren. Der braucht eine gewisse Geschwindigkeit bei seiner Querfahrt, damit er überhaupt bis ans andere Ufer kommt. Und Du kannst schreiben und denken, was Du willst: Ihr seid auf ein "Stehendes" Fahrzeug aufgefahren (ist ungefähr so, als würdest Du behaupten, das Wehr im Fluß ist auf Dich zu gefahren, mit Vollgas) und das, obwohl der Fahrzeugführer (Fährmann, Steuermann, etc.) das Signal "Ich kann nicht überholt werden" gegeben hat.(tja) So, und jetzt lass es gut sein, mein Gutster. Die Fähre wäre, auch ohne "Vollgas" immer stärker gewesen und Ihr habt halt Glück gehabt. Wenn Du wieder in der Gegend bist, WARSCHAU voraus :419:- nicht frei fahrende Fähre ohne Antrieb!:driving: |
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Dann hat sie doch erst recht die Verpflichtung vor dem Ablegen zu checken ob da was kommt das nicht schnell genug ausweichen kann. Ausweichen geht mit dem Kanu definitiv nicht schnell genug! Wahrschau hilft gar nichts wenn die Fähre am Ufer liegt. Gesehen hatte ich die sehr wohl! Alternativ könnte die Fähre rechtzeitig, also z.B. im Minutenabstand vor dem ablegen Schallsignale geben, so ähnlich wie Sprengsignale. Aber einfach ohne schauen ablegen und dann "aus dem Weg" zu hupen ist ein Unding bei langsamen Fahrzeugen. Edit: daß die Fähre stärker gewesen wäre stand nie zur Frage. Das war mir damals sehr wohl bewußt und hat sie ja auch diesmal wieder eindruckvoll bewiesen.Motz:mad: Das Problem ist das Verhalten der Schiffsführer! "Ich bin der Stärkere und Recht hab ich sowieso, schau wo du bleibst auch wenn du wenig Chancen hast" ist kein akzeptables verhalten. Vielleicht ändert sich nach dem Unfall ja was aber da wird es vorher Tote geben müssen. :mad: |
Vorfahrt achten!
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das juristische Problem ist klar, er hat immer Vorfahrt. Die Frage ist auch, ob er wirklich einschätzen kann, wie schnell die Böötlifahrer sich nähern. Er hat beim "Start" sicher andere Probleme, als sich um ein paar Kanufahrer zu sorgen. Viele Grüße, Fritz |
Also als Kanufahrer würde ich immer nah am Ufer paddeln, da ich ja dann das langsamste und schwächste Gefährt auf der Wasserstrasse bin. Wer da Mittendrin paddelt ist eigentlich schon lebensmüde. Ausserdem hab ich wenn ich nah am Ufer paddle auch die Möglichkeit kurzfristig am Ufer festzumachen und ein Kreuzen der Fährschiffahrt für mich sicher zu gestalten.
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Also für mich gesprochen: ich habe etwas dazu gelernt, den so viele Seilfähren gibt es bei uns nicht !
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Meine 100m oder weiter Abstand vom Ufer korrigiere ich auf die Hälfte, da der Fluß dort nur etwas über 200 m breit ist. Es gibt gute Gründe manchmal die Ufernähe zu verlassen. Schau dir mal das Bild an, stell dir vor du kommst am linken Ufer angefahren und am Anleger vor der Fähre manövriert einer rum. Dem mußt du Raum geben und Richtung Flußmitte ausweichen. |
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daß der immer Vorfahrt hat ist vollkommen klar und unbestritten. Ich will eigentlich auch nur auf die "Probleme" der Kanuten aufmerksam machen, hilft viellicht manchmal den anderen sein Verhalten einzuschätzen. Normalerweise fährst du mit einem für Reise bepackten schwerfällen Kanu immer außerhalb der Fahrrinne relativ nahe am Ufer. Im Hinterkopf hast du, auch bei einer unwarscheinlichen Kenterung dein Boot und dazugehöriges schwimmend sicher ans Ufer bringen zu können. Dann gibt es Situationen wo du die Ufernähe verlassen mußt. Das ist z.B. ein geplantes Wechseln zum anderen Ufer, ist aber unpoblematisch da du Zeitpunkt und Ort aussuchen kannst und das eben nicht vor oder nach einer unübersichtlichen Stelle machst und weithin freies Fahrwasser abwartest. Dann gibt es aber auch noch die Situationen, wo am Ufer irgend was passiert das dich zum ausweichen zwingt. Das kann z.B. ein anlegendes Berufsschiff sein, Schwimmer oder sonst was. Dazu kommt deine maximale Geschwindigkeit. Du schaffst kurzfristig vielleicht max. 10 km/h, bei einer stärkeren Strömung kommst du nicht gegenan und kannst also nicht einfach mal auf der Stelle stehen bleiben. Das ist normalerweise kein Problem, da du ja in Ufernähe weniger Strömung hast. Trifft jetzt aber starke Strömung und ein zwingender Grund die Ufernähe zu verlassen zusammen, kannst du im Hauptstrom eigentlich nur vorwärts. Du kannst nur noch entscheiden ob du möglichst langsam vorwärts fährst, da du gegenan paddelst oder möglichst schnell. Die Rückwärtsfahrer haben ein noch ganz anders Problem. Die können nicht so schnell wenden und haben einen großen Wendekreis. Dafür sind sie aber deutlich schneller. Ich war bei dem Unfall nicht dabei und kann den also nicht beurteilen. Nach meinem Erlebnis mit dieser Fähre kann ich aber auf jeden Fall sagen, eventuell hatten die keine Chance auszuweichen oder haben in der Kürze der Zeit einfach die falsche Entscheidung getroffen. Die Schuld einfach ihnen zu geben, ohne Kenntnis der Situation und weil die Fähre Vorfahrt hat halte ich für falsch, auch der Fährmann hat eine Sorgfaltspflicht. |
:biggrin5: Ich schreib da nichts mehr zu. :biggrin5:
Pass nur auf, dass Du der Fähre nicht nochmal in die Quere kommst. Bei Weissenkirchen wartet schon die Nächste auf Dich........lol27lol27 Ps.: Ich bin noch nie mit einem Kanu die Donau runter. Aber rein Gefühlsmäßig würde ich mich da immer schön außerhalb des "Stromstrichs" bewegen. An dieser Stelle ist das das RECHTE Ufer. Da ist die Strömung am geringsten und ein Ausweichen gerade für Kanuten oder so am leichtesten. Aber wenn ihr "No Risk no Fun" fahrt, braucht man sich nicht wundern, wenn da Schwimmwesten Rumtreiben..... |
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Wer hat das dann geschrieben ConfusConfus Dein Ghostwriter?lol27lol27 |
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Und vor allen diesen Fähren siehst Du dieses Schifffahrtszeichen: und darunter die passende Frage aus dem Lehrbuchlol27lol27lol27 |
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bin fast 10 Jahre auf der Isar und Donau gepaddelt als ich noch Jung war**weinen** solche Probleme hatte ich NIE...verstehe ich gar nicht**weinen**
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Landsberg-AugsburgConfusConfus Olaf warst gestern mit dem Kanu unterwegs:biggrin5: |
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Fred :banghead::banghead::banghead: das war vor 50 Jahren...da war die Donau für Euch nur für die Abwässer dalol27lol27lol27 |
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Servus und in der Wachau war von 65 Jahren die Welt auch noch in Ordnung (finger)(finger)(finger) |
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Verständnis
Hallo Wolf,
ich verstehe Deine Bedenken, das Problem ist nur, wie soll man es anders regeln? Wahrscheinlich könnte man "bei nachgewiesener Sturheit" dem Fährmann in einem Prozess eine Mitschuld aufs Auge drücken, doch die Beweislast dürfte beim Bootsführer liegen und ganz schwierig sein. Beim Brückenpfeiler in Landsberg ist das etwas anders, der hat sich schon seit Jahrzehnten kaum bewegt!:biggrin5: Viele Grüße, Fritz |
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Die Fähre hätte schon lange keine Kunden mehr, wäre deine Theorie richtig. (tja)(tja) |
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Hallo alle hier bei diesem Thema,
ich kann gar nicht soviele Danke-Knöpfe drücken wie Beiträge. Man lernt nie aus und daher lese ich alles intensiv. Allen im Ruderboot Betroffen: Gott sei Dank ist dabei nicht mehr passiert. Ich nehme für mich mit: Juristisch gibt es eindeutige/klare Regelungen. Die Fähre hat Vorfahrt. Offenkundig gibt es aber bei den Fährleuten auch welche, die kurzfristig mit 5 kurzen Hupen Fakten schaffen (wie im Straßenverkehr: wechseln und dann blinken). Sei's drum: sowas passiert und ich werde vor Befahren eines Abschnitts und dann direkt vor dem gen. Schild nach "Flucht-/Ausweichwegen" Ausschau halten. Juristisch ist man ansonsten ex, hilft nichts mehr. Ich als Schiffsführer muß mich auf anstehende Gefahrsituationen vorbereiten. Der Fährmann hat zwar Recht, aber nach meiner Einschätzung war er ein "Unfährmann". Mit 5 Toten auf dem Gewissen brauch er nur noch einen guten Schlaf ..., auch wenn er recht hatte. Die Sachlage (200 m breit, 4er mit Steuermann, große Strömung) ist per se extrem brenzlig. Dieses Boot kann eigentlich nicht bremsen, nur auf Fließgeschwindigkeit durch Absenken der Skulls/Riemen absenken. Zum Wenden fehlt dem der Platz sowie erheblich bei 10-12 km/h die Zeit. Bis diese Jungs/Mädels mit der Wende fertig sind, ist es passiert. Kajaks/Kanuten sind da besser dran. Als Steuermann des 4er würde ich diesen Abschnitt nur nach vorheriger Absprache mit dem Fährmann passieren (= Streckenplanung), denn ich weiß: ich kann nicht bremsen. Wenn er trotzdem wahnsinnig bleibt und ohne Absprache durch will, würde ich vor der Gefahrenstelle bereits wenden und rückwärts durchfahren. Dann habe ich wenigsten eine - wenn auch geringfügige - Chance in diesem vollen Risiko. Das setzt aber rückwärts mit Skulls steuernde Voll-Profis im Boot voraus. Die Brückengeschichte: vor den Pfeilern sind immer (in der Kajaksprache) sog. "Prallwände". Da hieß für uns die Regel: in der Stromzunge bleiben, ohne wenn und aber. Ich wiederhole mich: Streckenplanung. Gott sei Dank ist dem auch nichts passiert. Beste Grüße und Danke für den Disput von Euch. Ich nehme von allen das Beste mit. Schorsch |
Kajak auf der Donau gekentert.
Confus Und schon wieder ein Kajak-Fahrer gekentert und verschwunden:
http://www.nachrichten.at/oberoester...921380#ref=rss Hatte keine Schwimmweste anMotz |
da wäre der Schorsch
500 km von Kehlheim nach Wien. Ich habe eine kleine Beobachtung gemacht. Mein Markenzeichen war eine leuchtendrote Schwimmweste auf einer Minischleuder, 5 cm vom Ufer ein Muß. Auf den 500 km habe ich niemand !!! mit ähnlicher Schutzausrüstung gesehen. Kurios, oder ? Ob ein Kanu kippt, ein 75-250 (und mehr) PSler havariert, ein Schlauch- boot irgendwo hinrumpelt oder im Anlegemanöver ewas schepps läuft (auch in einem Hafen !). Das Risiko "Mann über Bord" ist immer gleich- rangig. Ich bleibe bei meiner Philosophie; ab 5 cm und habe viel von Euch gelernt. Wenden wir alle diese Basissicherungen an ? LG Schorsch |
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Aber Du hast vollkommen recht mit der Schwimmweste und Sicherheitausrüstung. Viele Böötlifahrer behaupten "Brauch ich nicht, kann ja Schwimmen". Nur, dass ihr Dampfer in der Regel schneller ist, als sie schwimmen können und noch viel länger über Wasser bleibt, wollen sie nicht wahrhaben.**würg** |
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