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Baumfaellarbeiten !!!
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Fällarbeiten schocken Regensburger An der Donau zwischen Autobahnbrücke und Westbad in Regensburg legte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung viel Holz um – um den Damm zu sichern. Bild 1 von 2 Entlang des Donau-Ufers zwischen Autobahnbrücke und Westbad fällten die Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in der vergangenen Woche Bäume. Foto: Lex Von Heike Haala und Thomas Rieke, MZ Regensburg. Die „Gehölzarbeiten an den Donaudämmen“ der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) schlagen hohe Wellen. Nachdem am Dienstag vor allem der Bund Naturschutz die Baumopfer am Ufer zwischen Autobahnbrücke und Westbad heftig kritisiert hat, läuft jetzt der Künstler Klaus Caspers Sturm. Er spricht von einem „Abrasieren eines Menschotops“. Mit einer einzigen Aktion sei zerstört worden, was engagierte Regensburger über viele Jahre hinweg mit großem Einsatz und auch viel Geld aufgebaut hätten. Ende der 1990er Jahre hatte der heute 72-jährige ehemalige Stadtrat zusammen mit Gleichgesinnten den Versuch unternommen, den Regensburgern „die Donau wieder zurückzugeben“, nachdem sie durch den Kanalbau zu einer „Autobahn für die Schifffahrt“ degradiert worden war. „Fest am Fluss“ gefeiert Auch wollte Caspers die Scheu nehmen vor einem Fluss, der seine Anlieger wegen Hochwassers immer wieder vor Probleme stellt. Fünf Mal wurde daraufhin bis 2004 mit großem Erfolg ein „Fest im Fluss“ gefeiert, und an verschiedenen Stellen legte Caspers Initiative Badestrände an - gegen den Willen der Behörden. Durch die radikale Beseitigung zahlreicher Bäume sei diesen Badebuchten, die sich großer Beliebtheit erfreuen, ein wesentlicher Teil genommen worden, klagt Caspers. Ihm ist unbegreiflich, wie eine Behörde in „von Menschen Geschaffenes“ so massiv eingreifen könne, ohne vorher mit den Betroffenen zu sprechen. „Selbstverständlich“ hätte sich Caspers von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung vor Beginn der Arbeiten einen Ortstermin gewünscht. „In gewissen Teilen“ hätte er sich auch „gewiss nicht quergelegt“ und das eine oder andere Baumopfer abgesegnet. Unterdessen hat die MZ noch einmal an verantwortlicher Stelle in Nürnberg nachgehakt, weshalb ab dem Pfaffensteiner Wehr flussaufwärts auf einer Strecke von etwa zwei Kilometern rund 100 Bäume umgesägt worden sind. Waren die Bäume vor rund 25 Jahren nicht extra gepflanzt worden? Bild 2 von 2 Ein Schild weist auf die Abholzung am Donau-Ufer hin. Naturschützer laufen Sturm. Foto: Lex Ingrid Warm von der WSV-Projektgruppe „Dammnachsorge“ differenziert: Tatsächlich sei ein Teil der Bäume seinerzeit vom Stadtgartenamt platziert worden. Der weitaus größte Teil sei aber von alleine gewachsen. Das aber sei letztlich unerheblich, so oder so beurteilten Fachleute heute den Bewuchs von Dämmen anders als früher. Die Katastrophen an Elbe und Oder 2002 hätten einen radikalen Umdenkprozess in Gang gebracht. Die jetzt kritisierten Fällarbeiten seien das Ergebnis intensiver Untersuchungen und neuer Vorschriften. Warm: „Wir wollen damit niemanden ärgern, sondern vor Hochwasser schützen.“ Wurzeln gefährden die Stabilität Wie die WSV bereits am Dienstag erklärte, gefährden nach den neuesten Erkenntnissen Wurzeln die Stabilität von Dämmen, vor allem wenn das Wurzelwerk schon etwas älter ist oder abzusterben beginnt. Bei Hochwasser entstünden entlang der Wurzeln sogenannte Sickerröhren; durch eindringendes Wasser könnten sich Hohlräume bilden, die letztlich zum Dammbruch führten. Außerdem bestehe die Gefahr, dass Bäume mit dem gesamten Wurzelstock umkippen und dabei einen Krater reißen, der den Dammquerschnitt schwächt. Der „ideale Damm“ besteht laut Warm nur aus Erde, die mit Gras bewachsen ist; Erdreich bilde nämlich eine homogene Einheit und sauge sich gleichmäßig voll. Nachdem am Regensburger Donaudamm die „Schwachstellen“ (Bäume) beseitigt seien, sei der Hochwasserschutz auch wieder für größere Ereignisse gewährleistet. Die Fällarbeiten sind abgeschlossen, nun muss laut Warm noch das Wurzelwerk ausgefräst werden. Eine aufwendige und auch teure Sache, wie sie einräumt. Es einfach aus dem Boden zu ziehen, würde die Stabilität des Damms gefährden. Deswegen füllen die Mitarbeiter die Löcher, die durch das Fräsen entstehen, umgehend mit Sand und Kies auf. Das Material wird verdichtet, sodass die alte Stabilität sofort wieder hergestellt ist. Die Arbeiten werden kommenden Woche erledigt. Bis zum Frühjahr soll die Uferzone wieder für die Besucher hergerichtet sein. Auch der Bund Naturschutz ist verärgert „Bei uns rufen aufgebrachte Bürger in großer Zahl an, die sich sehr direkt bei uns beschweren“, sagte Tina Dorner, die Kreisgeschäftsführerin beim Bund Naturschutz. Und: „Wir wurden aber auch nicht informiert und sind genauso betroffen und kritisieren die Fällaktion scharf!“ Zwar müssten die Deiche zum Hochwasserschutz sicher sein – da sei auch der BN gleicher Meinung. Nur: „Anderswo werden in sensiblen Naherholungsbereichen die Deiche mit einer Spundwand versehen. Das erhöht die Sicherheit und die Bäume können stehen bleiben.“ Ingrid Warm bestätigt, dass Spundwände eine Alternative zum Fällen von Bäumen sein könnten. Doch solche Maßnahmen wären mit immensen Kosten verbunden. Der Kilometer würde rund zwei Millionen Euro verschlingen. Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass durch Spundwände das Grundwasser im Hinterland sinke und sich dadurch die Ökologie ändere. Kurzum: „Spundwände haben Vorteile für den Damm, aber Nachteile für die Seite dahinter.“ Die SPD-Landtagsabgeordnete Margit Wild, die auf der Strecke gerne joggt und radelt, fühlte sich durch die Baumfällarbeiten ebenfalls auf den Plan gerufen. Nach einem Telefonat mit der WSV verstehe sie weitgehend die Gründe dafür, dass die Bäume gefällt werden mussten. Allerdings bemängelt sie die Informationspolitik der Behörde. Sie hätte sich gewünscht, dass die WSV die Beweggründe für die Maßnahmen deutlicher erklärt. Am Mittwoch kündigte die Abgeordnete außerdem an, die Angelegenheit im Landtag zur Sprache bringen zu wollen. In einer Anfrage an die Staatsregierung möchte Wild wissen, welche Alternativen es zum Beseitigen von Bäumen auf Dämmen gibt, und ob zum Beispiel Kooperationsmöglichkeiten mit dem städtischen Gartenamt zur „Sicherstellung einer landschaftlich hochwertigen Bepflanzung“ denkbar wären. Weil auch in anderen Donauabschnitten „radikales Vorgehen“ zu befürchten sei, fordert die Regensburger Abgeordnete, diese Maßnahmen zu stoppen und „ernsthaft Alternativen zu überlegen“. Weitere Arbeiten stehen an Tatsächlich ist die Nürnberger Projektgruppe für 180 Kilometer Damm entlang von Donau, Main und Rhein-Main-Donaukanal zuständig. Gehölzarbeiten in Regensburg sind laut WSV nicht nur am rechten Donau-Ufer zwischen der Autobahnbrücke und dem Baggersee im Westpark erforderlich. Auch der Bewuchs am Schleusenkanal wird auf beiden Seiten entfernt. Der Bewuchs am Ufersaum schädige und zerstöre die Dichtung im Schleusenkanal, was sich auch auf die Sicherheit des Dammes auswirke, heißt es in der Pressemitteilung. Zudem müssten auch am Dammfuß zum Donau-Nordarm große Pappeln entfernt werden, deren Wurzeln einen Sickerweg zwischen Donau-Nordarm und Kanal bilden können. Die Fällarbeiten wurden laut WSV mit den Naturschutzbehörden abgestimmt und finden ausschließlich in der vegetationsarmen Zeit zwischen November und Februar statt, außerhalb der Brutzeit geschützter Vogelarten. Ersatzpflanzungen mit geeigneten Sträuchern sind geplant. zurück 1 2 3 4 WEITER
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