Was ist eigentlich drin in so ´nem Kompass? - Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler
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  #1  
Alt 09.03.2010, 20:35
Benutzerbild von Kombüsenprüfling
Kombüsenprüfling Kombüsenprüfling ist offline
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Hallo liebes Forum

Ich hätte da mal eine etwas eigenwillige Frage:

Ich hab letzte Woche meinen Kompass aus der Welly rausgebaut. Der ist original von Wellcraft verbaut, kommt aber vom Zulieferer Richie. Der Kompass ist leider durch die Jahre etwas verwittert (das Glas ist etwas verkratzt und die Einbaurosette ist ebenfalls etwas angegriffen, so daß das Messing an einigen Stellen scho rausschaut). Jetzt muss ich ihn zerlegen, was zwangsläufig zum Verlust der Flüssigkeit führt. Wiederbefüllen ist zwar kein Problem (da ist seitlich extra eine Einfüllöffnung dran), aber womit?

Was ist denn da eigentlich für eine Flüssigkeit drin?

-Wasser: Scheint mir zu banal, außerdem der Kalk und so
-Destiliertes Wasser: Schon besser aber auch zu einfach, oder?

Vielleicht kann mir jemand helfen

Vielen Dank,

der Michl
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Viele Grüße,

Michl



Stau ist nur hinten blöd, vorne geht's eigentlich
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  #2  
Alt 09.03.2010, 20:40
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Fangen wir mal bei der Geschichte an ..... wie immer die Araber ...
ich bin der Historiker .... die anderen Experten sind mehr neuzeitlich orientiert ....



Handelnde Araber übernahmen das 'Kompasswissen' von den Chinesen. Vermutlich kam der Kompass mit diesen Arabern im 12. Jahrhundert ins Mittelmeer. Nach einer Beschreibung von 1181 bestanden die ersten Kompasse in Europa aus einem Wassernapf und einem schwimmenden Strohhalm, auf dem eine Nadel lag, die vorher durch Reibung mit einem Magnetit magnetisiert worden war.
Aus dem 13. Jahrhundert wurde ein skandinavischer Kompass mit einem hölzernen Schwimmer in einem Bronzekessel gefunden.
1302 entwickelte der Italiener Flavio Gioia aus Amalfi einen brauchbaren Schiffskompass. Auf der Unterseite einer Glasscheibe befestigte er Weicheisenstäbe, auf der Oberseite war die Kompassrose angebracht. Diese Scheibe drehte sich auf einer Nadel, die in einer Dose (Bussole) befestigt war. Es war ein sogenannter Trockenkompass, der im 15. Jahrhundert auf allen seegehenden Schiffen üblich war, siehe Abbildungen auf den Marken.

Eine Kompassrose war in 32 'Striche' eingeteilt. Jeder Strich entsprach 11,25 Grad. Heute haben die Kompassrosen eine 360-Gradeinteilung. Auf den schwedischen Marken sehen wir links eine Kompassrose um 1700, rechts eine Rose um 1500. Auf Beiden ist die Stricheinteilung erkennbar.
Auf der rechten Marke ist das Multifunktions-Navigationsinstrument von Sir Francis Drake zu sehen. Es diente zur Winkelmessung, hatte Hafen- und Gezeitentabellen, war nuhr, hatte einen Kompass (rechts oben), einen ewigen Kalender und war ein 'Nocturno', um nachts den Polarstern anzuvisieren.
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  #3  
Alt 09.03.2010, 20:47
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Hallo Palmyra,

vielen Dank. Wenn ich wirklich nicht weiterkommen sollte baue ich also einfach einen Bronzekessel mit einem hözernen Schwimmer ein

Viele Grüße ins Land der und des Geldes,

Michl
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Michl



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  #4  
Alt 09.03.2010, 20:50
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hab da mal gegoogelt....

In der Regel sind die üblichen Schnapsglaskompanden nicht selbstwartbar
(stehen unter leichtem Druck bzw. haben ein Druckausgleichssystem, um
Volumenveränderungen durch Temperaturschwankungen auszugleichen) und die
Viskosität des 'Öls' (eigentlich Frostschutz/Schlinger- und
Drehwinkeldämpfung/Korrosionsschutz) hängt stark von der Bauform des zu
befüllenden Kompasses ab.

Bei kleineren Yachtkompanden lohnt sich der Aufwand eher nicht, bei
einem größeren Kompass sollte man da besser einen Fachmann ranlassen, es
gibt Kompaßwartungs- und Kompensierbetriebe, die sowas ernsthaft
beurteilen können.


Es gibt ein dest.Wasser/Isopropanolgemisch oder ein Öl (Bayol30). Was
Du drinhast, kann man riechen. Wasser/Alkoholgemisch gibbet inne
Apotheke, Kompassöl bei Deinem örtlichen Schiffsausrüster.
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  #5  
Alt 09.03.2010, 21:06
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Zitat:
Zitat von Kombüsenprüfling Beitrag anzeigen
und die Einbaurosette ist ebenfalls etwas angegriffen,
Also dass wird dann etwas schwieriger Michl!
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  #6  
Alt 09.03.2010, 21:07
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Zitat:
Zitat von Der_Strolch Beitrag anzeigen
hab da mal gegoogelt....

In der Regel sind die üblichen Schnapsglaskompanden nicht selbstwartbar
(stehen unter leichtem Druck bzw. haben ein Druckausgleichssystem, um
Volumenveränderungen durch Temperaturschwankungen auszugleichen) und die
Viskosität des 'Öls' (eigentlich Frostschutz/Schlinger- und
Drehwinkeldämpfung/Korrosionsschutz) hängt stark von der Bauform des zu
befüllenden Kompasses ab.

Bei kleineren Yachtkompanden lohnt sich der Aufwand eher nicht, bei
einem größeren Kompass sollte man da besser einen Fachmann ranlassen, es
gibt Kompaßwartungs- und Kompensierbetriebe, die sowas ernsthaft
beurteilen können.


Es gibt ein dest.Wasser/Isopropanolgemisch oder ein Öl (Bayol30). Was
Du drinhast, kann man riechen. Wasser/Alkoholgemisch gibbet inne
Apotheke, Kompassöl bei Deinem örtlichen Schiffsausrüster.

Hallo Peter

Na das ist doch mal mehr als kompetent und verwertbar
Um ganz ehrlich zu sein verwende ich den Kompass natürlich nicht wirklich. Wenn ich heute in Kroatien meine Route abfahre schau ich natürlich (wie die meißten anderen auch) auf meinen Kartenplotter oder den darin integrierten Kompass. Aber er ist halt nunmal wirklich schön und gehört irgendwie zum Cockpit dazu. Deshalb versuche ich es halt jetzt mal mit der Selbstbefüllung und wenn er danach wirklich nicht 100%ig exakt ist kann ich ihn ja immer noch zu Richie einsenden

Vielen Dank und viele Grüße,

Michl
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Michl



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  #7  
Alt 09.03.2010, 21:09
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Zitat:
Zitat von camelion01 Beitrag anzeigen
Also dass wird dann etwas schwieriger Michl!
Schon als ich das Wort eingetippt habe wusste ich dass da was nachkommt

Viele Grüße,

Michl
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Viele Grüße,

Michl



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  #8  
Alt 09.03.2010, 21:10
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Zitat:
Zitat von Kombüsenprüfling Beitrag anzeigen
Schon als ich das Wort eingetippt habe wusste ich dass da was nachkommt

Viele Grüße,

Michl
Selber schuld!
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  #9  
Alt 09.03.2010, 21:15
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Zitat:
Zitat von camelion01 Beitrag anzeigen
Selber schuld!
Glaub mir: Ich habe wirklich lange nach alternativen Begriffen gesucht, aber die Hälfte hätte keiner kapiert und die andere Hälfte hätte nur die Phantasie in diese Richtung noch mehr beflügelt

Viele Grüße,

Michl
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Michl



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  #10  
Alt 09.03.2010, 21:21
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Zitat:
Zitat von Kombüsenprüfling Beitrag anzeigen
Schon als ich das Wort eingetippt habe wusste ich dass da was nachkommt

Viele Grüße,

Michl

so isses halt mal, wenn der blanke "Ring" braun wird......
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